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Aktuelle Version vom 23. September 2023, 12:58 Uhr
Der T-55 war ein Standardpanzer der Sowjetarmee und der Armeen des Warschauer Pakts – etwa der NVA der DDR – in den 1960er- und 1970er-Jahren. Es handelt sich um einen der am häufigsten produzierten Panzertypen der Welt, der an zahlreichen Konflikten beteiligt und Auslöser für bedeutende Entwicklungen im Panzerbau war.
Haupteinsatzzweck war der offensive Einsatz bei großräumigen Operationen nach eigenen oder gegnerischen Kernwaffenschlägen. Gefechtshandlungen sollten dabei mit möglichst großen Panzerabteilungen (ab Bataillon aufwärts) im Verbund mit motorisierter Infanterie, Artillerie und anderen Teilstreitkräften sowie unter Deckung aus der Luft durchgeführt werden. Es zeigte sich aber, dass der Panzer für fast alle Aufgaben unter fast allen Bedingungen einsetzbar war.
In den ersten Jahren nach dem Beginn der Serienproduktion war die Konkurrenzfähigkeit des T-55 im Gefecht mit Kampfpanzern gering. Zwar holte die Sowjetunion technologisch bei APDS- und HEAT-Geschossen auf, für die 100-mm-Kanone D-10 erfolgte aber bis zum Anfang der 1960er Jahre keine Übernahme solcher Munition in die Bewaffnung der Truppe. Damit konnten die T-55 westliche Panzer dieser Zeit, wie den britischen Centurion oder den US-amerikanischen M60, nur innerhalb der Weite des direkten Schusses bei Treffern in die Seite oder bei Treffern im Turm erfolgreich bekämpfen. Das sowjetische Forschungsinstitut WNII-100 erstellte Anfang der 1960er Jahre ein Modell für ein Duell T-55 gegen M60 und stellte fest, ohne APDS- und HEAT-Geschosse sei der T-55 trotz seiner leistungsfähigen Panzerung mit nur 36 % Erfolgsaussicht einsetzbar. Mit modernerer Munition läge die Aussicht auf einen Erfolg bei 50 %. Im Ergebnis kam die Untersuchung zu der Einschätzung, dass infolge der internationalen Entwicklung neuer Kampfpanzer die sowjetischen mittleren Panzer als veraltet anzusehen waren. In der Folge wurde die Entwicklung des Nachfolgers T-62 forciert; welcher als konkurrenzfähige Übergangslösung fungieren sollte, bis Kampfpanzer mit weiter entwickelter Grundkonzeption – wie dem T-64 – die Serienreife erreichten.[1]
T-55A
Überarbeitete Antriebsanlage, Erhöhung des Kraftstoffvorrates durch neue Innentanks (der Granatschrank auf der Ladeschützenseite wurde gleichzeitig als weiterer Tank ausgebildet), Einführung von Zusatztanks in speziellen Halterungen am Heck (2 × 200 Liter in Rollreifenfässern), Umstellung der Feuerleitanlage von vollkalibrigen Wuchtgeschossen auf Unterkaliber-Granaten, Erhöhung des Munitionsvorrates für die Sekundärbewaffnung, neue Funkanlage, Einführung der IR-Nachtkampfausrüstung für Richtschütze und Kommandant, neuentwickelte ABC-Schutzausrüstung mit automatischer Auslösung der Hermetisierung, Reduzierung der Sekundärbewaffnung (das PKT des Fahrers wurde generell entfernt), zeitweise Entfernung des Fla-MG (wurde später rückgängig gemacht). Modernisierungsstand 1981: Motor W-55W, 580 PS.
Dieser Typ wurde ab etwa 1965 an die Truppen des Warschauer Pakts ausgeliefert sowie in Drittstaaten exportiert. Er machte den größten Teil der produzierten T-55 aus. Die Panzer der Sowjetarmee und der GSSD wurden durch Nachrüstung modernisiert.
In der ČSSR wurden Versuche mit „Drive-by-Wire“ durchgeführt, ein Teil der Fahrzeuge entsprechend umgerüstet und in den Truppendienst übernommen.[2]
Munition
Name | Typ | P0[A 1] in mm RHA | v0[A 2] in m/s | Reichweite in m | Herkunft | Ersteinsatz |
---|---|---|---|---|---|---|
BM-8 HVAPDS-T | KE | 300 | 1415 | 1700 | 1968 | |
BR-412D APHE-T | KE | 2400 | 887 | 1200 | 1953 | |
BM-20 APFSDS-T | KE | 390 | 1408 | 2000 | 1976 | |
BM-25 APFSDS-T | KE | 430 | 1430 | 2000 | 1978 | |
M309 APFSDS-T | KE | 480 | 1400 | 2500 | / | 1999 |
M1000A1 APFSDS-T | KE | 510 | 1475 | 2500 | 1991 | |
BK-5M HEAT-FS-T | MZ | 380 | 900 | 1400 | 1955 | |
OF-412Zh HE | Splitter | 220 | 900 | 4000 | 1960s | |
OF-412 HE | Splitter | 220 | 900 | 4000 | 1950s | |
3D3 WP SD | WP | 160 | 900 | 4000 | frühe 1960s | |
B-32 AP | sMG | 27 | 818 | 1600 | 1940s | |
BZT-44 API-T | sMG | 30 | 820 | 1600 | 1940s | |
D-30 | MG | 10 | 800 | 1500 | 1930 |
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