Der M1 Abrams ist ein Kampfpanzer (englisch main battle tank, MBT) der United States Army und bis Mai 2021 des United States Marine Corps. Er bildet das Rückgrat der Panzertruppen der USA, Ägyptens, Saudi-Arabiens, Kuwaits und Australiens. Die ersten Serienmodelle wurden Anfang 1980 ausgeliefert, wobei er den veralteten M60 ersetzte. Sein Stückpreis betrug 1999 etwa 6,2 Millionen US-Dollar. Bis heute wurden in den USA und Ägypten über 9000 Exemplare gebaut, wobei er mehrfach Kampfwertsteigerungen unterzogen wurde, um ihn technologisch auf dem neuesten Stand zu halten und der geänderten Bedrohungslage anzupassen. Er ist nach dem früheren Chief of Staff of the Army, General Creighton W. Abrams, benannt.
War er anfangs mit einer 105-mm-Zugrohrkanone bewaffnet, ist er seit 1984 mit einer in den USA in Lizenz von Rheinmetall gefertigten 120-mm-Glattrohrkanone bestückt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kampfpanzern wird er von einer Gasturbine angetrieben. [1]
M1A2(SEP) Abrams System Enhancement Program
Ende 1988 wurde General Dynamics Land Systems mit einem weiteren Kampfwertsteigerungsprogramm betraut. Dabei sollten ein nochmals erhöhter Panzerschutz, eine erhöhte Überlebensfähigkeit und verbesserte Führbarkeit des Fahrzeugs im Vordergrund stehen. Aufgrund des auf 61,7 t angestiegenen Gewichts konnten nicht alle Wünsche der Army hinsichtlich zusätzlicher Panzerung umgesetzt werden.
Zur Verbesserung der Führbarkeit wurde ein unabhängiges Wärmebildgerät für den Kommandanten eingebaut (Commander’s Independent Thermal Viewer – CITV), sämtliche vorhandenen Wärmebildgeräte wurden auf Exemplare der 2. Generation umgerüstet, die Elektronik wurde überarbeitet und ein Inter Vehicular Information Systems (IVIS) in das System integriert, das den Austausch von Lagedaten zwischen den einzelnen Fahrzeugen erlaubt. Das CITV erlaubt dem Kommandanten bei schlechter Sicht eine vom Wärmebildgerät des Schützen unabhängige Beobachtung. Weiterhin wurde die Waffenstation des Kommandanten verbessert und eine Hull Power Distribution Unit zur besseren Energieversorgung der elektrischen Systeme in die Wanne eingebaut. Um die Ausdauer des Fahrzeugs zu steigern, wurde ein Stromerzeugungsaggregat mit 6,2 kW Leistung am Heck angebracht. Vor dieser Maßnahme musste die Turbine im Leerlauf weiterlaufen, um die Stromversorgung sicherzustellen. Das Munitionsmagazin im Turmheck wurde ebenfalls überarbeitet, so dass zwei zusätzliche Patronen dort gelagert werden können.
Die ersten Fahrzeuge des M1A2 wurden 1992 ausgeliefert; die Produktion endete 1996, nachdem Exportkunden wie Saudi-Arabien beliefert worden waren. Derzeit erfolgt noch die Umrüstung älterer Varianten auf das Modell A2. Der M1A2 unterscheidet sich äußerlich durch das CITV vor der Ladeschützenluke von den früheren Versionen. Nach Angaben der Army kann der M1A2 Ziele um 45 % schneller aufklären, die Zielübergabe vom Kommandanten an den Schützen erfolgt um bis zu 70 % schneller und die Positionsbestimmung von Zielen erfolgt bis zu 32 % präziser als beim M1A1.[2]
Das SEP (System Enhancement Program) umfasst einige Punkte, die sowohl die Führbarkeit, die Ausdauer im Gefecht als auch die Kampfkraft verbessern sollen. Dazu wurde ein neues Wärmebildgerät der 2. Generation für den Kommandanten eingebaut, ein neuer augensicherer Laserentfernungsmesser installiert sowie digitalisierte Karten auf einem Farb-Display für den Kommandanten in das System integriert. Die Leistung des Computersystems wurde ebenfalls verbessert, der Speicher wurde erweitert und ein neues Betriebssystem mit Upgradepotential für zukünftige Kampfwertsteigerungen installiert. Die Panzerung an der Turmfront und an den Seiten wurde ein weiteres Mal erhöht. Laut Angaben der Army stieg die maximale Schussentfernung auf 4000 Meter. Im Kampfraum wurde eine Klimaanlage für die Elektronik und die Besatzung installiert. Der M1A2 verfügt über kein Stromerzeugeraggregat, jedoch besteht die Möglichkeit, ein solches im Heck unter Panzerschutz einzubauen. Um die Funktionsfähigkeit der elektrischen Systeme auch bei abgeschalteter Turbine sicherzustellen, wurden an dieser Stelle zusätzliche Hochleistungsbatterien eingebaut. [3]
Alle exportierten M1A2(SEP) Varianten wurden niemals mit der Panzerung aus abgereichertem Uran ausgeliefert.
Name | Typ | P0[A 1] in mm RHA | v0[A 2] in m/s | Reichweite in m | Herkunft | Ersteinsatz |
---|---|---|---|---|---|---|
DM33 APFSDS-T | KE | 600 | 1650 | 3500 | DE | 1987 |
DM13 APFSDS | KE | 470 | 1650 | 3200 | DE | 1979 |
DM13A1 APFSDS | KE | 490 | 1640 | 3500 | DE | 1983 |
DM23 APFSDS-T | KE | 520 | 1650 | 3500 | DE | 1983 |
DM53 APFSDS-T | KE | 750 | 1650 | 4000 | DE | 1999 |
PfeilPat87Lsp APFSDS-T | KE | 600 | 1650 | 3500 | CH | 1987 |
Slpprj m / 95 APFSDS-T | KE | 650 | 1650 | 4000 | SWE | 1995 |
M829 APFSDS-T | KE | 600 | 1670 | 3500 | US | 1985 |
M829A1 APFSDS-T | KE | 680 | 1560 | 3500 | US | 1988 |
M829A2 APFSDS-T | KE | 750 | 1680 | 4000 | US | 1993 |
M829A3 APFSDS-T | KE | 840 | 1555 | 4000 | US | 2003 |
KEW APFSDS-T | KE | 630 | 1585 | 3500 | US | 1991 |
KEW-A1 APFSDS-T | KE | 670 | 1740 | 4000 | US | 1999 |
KEW-A2 APFSDS-T | KE | 700 | 1700 | 4000 | US | 2004 |
DM12A1 HEAT-T | MZ | 520 | 1140 | 2600 | DE | 1979 |
M830 HEAT-T | MZ | 520 | 1140 | 2600 | US | 1985 |
M830A1 HEAT-MP-T | MZ | 420 | 1410 | 2800 | US | 1993 |
M908 HE-GR-T | HE-T | 250 | 1410 | 2800 | US | 2003 |
Slsgr 95 HE-T | HE | 290 | 744 | 2600 | SWE | 1995 |
DM33 PELE | PELE | 200 | 1650 | 2000 | DE | 2006 |
M1028 Canister | Splitter | 24 | 1410 | 500 | US | 2004 |
M2 AP-T | sMG | 28 | 853 | 1500 | US | |
M903 SLAP | sMG | 35 | 1150 | 1500 | US | 1990 |
M33 Ball | sMG | 21 | 887 | 1500 | US | |
M8 API | sMG | 29 | 887 | 1500 | US | |
Mk211 SAPHEI | sMG | 24 | 886 | 1500 | NO | 1981 |
7,62 x 51 | MG | 11 | 854 | 1200 | NATO | |
M61 7,62 x 51 AP | MG | 14 | 854 | 1600 | NATO | 1960s |
Smoke | Nebel | 1 | 42 | 40 | US | |
Multispectral Smoke | Nebel | 1 | 70 | 50 | 2000s |
Bildergallerie
- ↑ "M1 Abrams". Wikipedia. Abgerufen am 16.09.2023.
- ↑ "M1 Abrams". Wikipedia. Abgerufen am 16.09.2023.
- ↑ "M1 Abrams". Wikipedia. Abgerufen am 16.09.2023.